«Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit.»
So wie bei meiner Klientin Christine….
Sie kam zu mir wegen einer immer wieder auftretenden Angst, ihren Partner oder ihr Kind zu verlieren. Diese Angst zeigte sich nur selten. Doch wenn, dann ging sie mit Panikattacken und massiven körperlichen Beschwerden und Muskelkrämpfen einher.
Nach einer solchen Attacke suchte sie meinen Rat. Sie konnte sich nicht erklären, woher diese Angst kam und sie war nicht länger bereit, sich davon in Schach halten zu lassen.
In der Hypnose begegnete sie als Zweijährige ihrem Vater.
Sie hatte ein distanziertes und schwieriges Verhältnis zu ihm. Er war ein sehr herrschsüchtiger und dominanter Mensch, der ihr nie seine Liebe zeigen konnte, obwohl sie sich so sehr danach sehnte.
In der Situation als Zweijährige kam ihr Vater wütend und aufgebracht in ihr Zimmer. Sie fürchtete sich vor ihm, konnte aber nicht sagen, warum.
Als ich während der Hypnose das Gespräch mit dem Vater suchte, zeigte sich: Er hatte grosse Angst, seine kleine Tochter zu verlieren, da sich ihre Mutter von ihm trennen wollte. Bei ihrem Anblick wurde er traurig, wütend und hilflos, weil er so grosse Angst hatte, dieses kleine Wesen zu verlieren.
Um es ihrem Vater – vermeintlich – leichter zu machen, übernahm die kleine Christine in dieser Situation die Gefühle ihres Vaters: Verlustangst, Hilflosigkeit, Trauer und Wut. Übrigens eine typische Reaktion kleiner Kinder und keine Seltenheit.
Während der Sitzung wurden ihr zwei Dinge klar:
Die massiven Verlustängste waren niemals ihre, sondern die ihres Vaters. Und sie fühlte in dieser Sitzung das erste Mal, wie wichtig sie ihrem Vater war und wie sehr er sie liebte.
Was vielleicht für dich etwas kitschig klingt, veränderte von einer Minute auf die andere Christine’s ganze Weltsicht: Das erste Mal im Leben einen Vater zu haben, der hinter ihr stand und sie aufrichtig liebte, auch wenn er es ihr nie zeigen konnte.
Diese Erfahrung war für sie noch eindrücklicher und prägender, als dass sie ihre diffusen Verlustängste endlich loslassen konnte.
Dieses Gefühl der Sicherheit und Liebe durch ihren Vater hält übrigens bis heute an, so dass sie auch aus einer neuen Kraft und Stärke Aufgaben in ihrem Leben angehen kann.
Ja. Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit.
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