Ich weiss nicht, wie es dir geht, aber ich höre an allen Ecken und Enden von Menschen, die im Stress sind. Sätze wie «Ich habe gerade keine Zeit» oder «Ich komme gerade zu nichts» sind das neue Mantra unserer Zeit.
Genauso ging es meinem Klienten Urs (Name geändert).
Er erzählte mir, sichtlich genervt, dass er abends nicht einmal mehr die Zeit hätte, seinen Kindern eine Gute-Nacht-Geschichte zu erzählen. So sehr sei er gerade im Stress und er käme zu nichts mehr. Seine Frau hätte hierfür auch immer weniger Verständnis.
Ich hörte ihm aufmerksam zu und fragte ihn, was er denn abends tue, wenn seine Kinder zu Bett gingen.
Er checke und beantworte seine E-Mails von daheim aus, antwortete er mir. Danach schaue er noch kurz nach Facebook und ehe er sich versah, waren ein paar Stunden vorbei und ihm fielen die Augen zu.
«Wie wichtig, ist das, was du abends tust, im Hinblick auf den weiteren Verlauf deines Lebens?»
Er stutzte angesichts meiner Frage. Und ich sah ihm an, wie es in ihm arbeitete.
«Sag mir Urs: Ist das, was du abends tust, in 20 oder 30 Jahren immer noch relevant für dein Leben?»
Ihm fiel es wie Schuppen von den Augen.
Das, was er abends tat und von dem er dachte, dass es «so unglaublich wichtig» sei, hatte keinerlei Wirkung auf seine Zukunft. Im Gegenteil: Er verpasste die Zeit mit seinen Kindern. Seine Frau wurde immer unzufriedener.
Er konnte sich binnen Sekunden ausmalen, welchen Einfluss sein Tun auf seine Zukunft haben könnte … und bedankte sich betroffen für diesen Augenöffner.
Meine Botschaft für dich: Überlasse niemals deinem Denker «die Macht» über deine Zeit. Frage dich, sobald du in Stress gerätst, welchen Einfluss die Dinge auf dein Leben haben, die dich gerade so unter Druck setzen. Und dann wähle neu.