«Dein Ernst Doris? Das kannst du doch nicht bringen!»
Diesen Satz hörte ich vor kurzem von meiner Therapeuten-Kollegin Charlotte (Name geändert), die bei mir seit einigen Wochen im Coaching ist, um ihre Praxis auf Erfolgskurs zu bringen.
Was war passiert?
Eigentlich nichts Weltbewegendes. Ausser, dass ich ihr erzählte, dass ich nur mit Klienten arbeiten würde, die bereit sind, „den Finger rauszunehmen“.
(Wo genau raus, bleibt deiner Vorstellungskraft überlassen … hier in der Schweiz ist das aber eine «geflügelte Redewendung» …)
Charlotte meinte, dass sie aus finanziellen Gründen gar nicht dazu in der Lage sei. Deshalb sei dies in ihren Augen ziemlich gewagt und auch etwas überheblich.
Ich fragte sie: «Was geschieht, wenn du einen Klienten annimmst, auch wenn du spürst, dass er für tiefe Veränderungen noch nicht bereit ist und nicht «aus dem Quark» kommt?»
Charlotte überlegte kurz: «Der Klient hat vielleicht keinen oder nur geringen Erfolg. Er wird enttäuscht und unzufrieden sein. Ich würde mich zudem hinterfragen, ob ich gut genug für meinen Job bin. Und so wäre auch ich unsicher und frustriert. Was sich wiederrum auf meine anderen Klienten auswirken würde … «
Und genau damit hat sie den «Pudels Kern» erfasst.
Es ist nicht fair und aus meiner Sicht unprofessionell, Menschen eine Veränderung zu «versprechen», wenn sie nach meiner Wahrnehmung nicht bereit dafür sind. Damit tue ich keinem einem Gefallen: Weder dem Klienten noch mir selbst als Coach und Therapeutin.
Meine grösste Stärke ist nunmal das tiefe Gespür für meine Klienten. Die Fähigkeit, mich in mein Gegenüber hineinzufühlen, damit ich «die richtigen Fragen» stellen kann. Denn nur so finden sich im Unterbewusstsein die Antworten, die die Lösung für jedes Problem offenbaren.
Diese Fähigkeit kann ich aber nur «leben», wenn ich mit Menschen arbeite, die bereit sind, in den «eigenen Spiegel» zu schauen. Sind sie dies nicht, sage ich lieber NEIN. Das gibt Freude, Leichtigkeit und Erfolg für alle.
Herzlichst
Doris
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