«Wenn doch Weihnachten nur schon wieder vorbei wäre! Der ganze Stress raubt mir den Nerv und zu allem Übel gibt es wieder mal Stress mit der Schwiegerfamilie, wo wir den Heiligabend verbringen … «
Meine Klientin Julia, die Anfang der Woche ihren Frust mit mir teilte, ist da kein Einzelfall.
Oft sind es eben die Frauen, die ihre Bedürfnisse und Wünsche in der Weihnachtszeit noch weiter zurückstecken als sonst. Denn: Die Familie ist ja das Wichtigste!
Ein weiterer Glaubenssatz, meist übernommen von der eigenen Mutter, könnte auch sein:
«Erst muss es allen anderen gutgehen, bevor ich mich um mich kümmern darf.»
Oder auch:
«Ich bin dafür verantwortlich, dass alles harmonisch abläuft.»
Kennst du solche Gedanken auch?
Falls ja, habe ich für dich 3 starke Tipps für die kommende Woche zusammengestellt – auf dass diese dir die Freude und Leichtigkeit der bevorstehenden Feiertage wieder zurückbringen mögen:
- Nimm deine Bedürfnisse wahr.
Gerade in stressigen Zeiten neigen wir dazu, in den Funktionsmodus zu wechseln und die Dinge nur noch abzuarbeiten.
Mache 3 x täglich eine Mini-Pause von 1-2 Minuten. Fühle deinen Körper, nimm deine Gedanken wahr – und deine Bedürfnisse.
Frage dich: Was brauche ich jetzt ganz konkret, damit es mir gut bzw. besser geht?
- Sprich deine Bedürfnisse aus und handle sofort.
Wenn du spürst, was du gerade brauchst – warte nicht länger. Kommuniziere deine Bedürfnisse in klaren «Ich-Botschaften». Und handle danach.
Das geplante Lunch-Date mit der Freundin wird dir zuviel? Verschiebe es auf Januar.
Muss es wirklich ein 5-Gänge-Menü zu Weihnachten sein? Reichen nicht auch 3 Gänge?
Du wirst erstaunt sein, dass die anderen weitaus mehr Verständnis für dich aufbringen, als du für dich selbst.
- Alles nur eine interessante Ansicht …
Ein guter Tipp – nicht nur für die Weihnachtszeit. Wenn alle um dich verrückt spielen und am Rad drehen: Nimm die Aussagen und Worte der anderen nicht persönlich.
Mein Lieblingstool hierbei ist die «Interessante Ansicht».
Das heisst: Aussagen, Gedanken, Meinungen und Erwartungen anderer sind nichts anderes als «Interessante Ansichten». Nicht mehr und nicht weniger.
Deine Mutter wirft dir vor, immer nur an dich zu denken?
Denke leise: «Ah spannend! Das ist aber eine interessante Ansicht!»
Dein Denker flüstert dir zu: Du solltest vor den Feiertagen unbedingt noch das Haus putzen.
Entgegne ihm: «Ah spannend! Das ist aber eine interessante Ansicht, die da ich habe!»
Du siehst, das Werkzeug der «Interessanten Ansicht» katapultiert dich in Sekunden aus der Rechtfertigung und Reaktion direkt zurück in die Gelassenheit. Egal, ob mit anderen oder mit dir selbst. Genial, oder?
Ich wünsche dir eine entspannte Vorweihnachtszeit.